Ich möchte nicht versäumen, mich kurz vorzustellen. Ich heiße Benita Buchholz-Schäfer, stamme aus Hannover, machte eine Ausbildung zur MTA und zur Realschullehrerin in Biologie und Englisch und leitete 16 Jahre lang VHS-Gitarrenkurse.
Als meine beiden inzwischen erwachsenen Kinder noch in die Grundschule gingen, und ich mir in ihren Mathebüchern die vielen mühseligen Einmaleinsrechenaufgaben ansah, die stets darauf abzielten, die einhundert Rechnungen durch ständige Wiederholung irgendwann endlich zu können, erinnerte ich mich an diese unliebsame Schulzeit. Da dachte ich mir, Einmaleins-Reimgeschichten wären doch eine unterhaltsamere Möglichkeit, diese vielen Rechnungen schnell auswendig zu lernen und dabei gleichzeitig Lesen zu üben.
Aber da diese fast immer auf -ßig, -zig und -zehn enden, sah ich ein, weshalb kein Reimeschreiber solche Geschichten bisher verfasst hatte, und ich daher so etwas für meine Kinder nirgends kaufen konnte. Also gab ich den Gedanken, dass es jemals so etwas geben könnte, zunächst auf und wir, mein Mann (u.a. ausgebildeter Grund- und Hauptschul-Mathelehrer) und ich machten "Einmaleins-Spaziergänge" mit unseren beiden Kindern. Diese bestanden aus dem rhythmischen Sprechen der 1x1-Reihen mit dem Ziel, sie auswendig zu lernen.
Erst um die Jahrtausendwende, als unsere Kinder die Grundschule hinter sich hatten, begann ich, mich mit dem Schreiben und Zeichnen von Kindergeschichten zu beschäftigen. Mich begeisterten nämlich die wunderbaren Zeichnungen von Marcel Marlier aus der Kinderbuchreihe „Martine“ von Gilbert Delahaye und der Reihe „Jean-Lou et Sophie“, vom Zeichner selbst verfasst.
In dieser Zeit habe ich zwei selbst gezeichnete Kinderbücher geschrieben.
Eines Tages fielen mir plötzlich drei oder vier Reime einer möglichen Einmaleinsgeschichte ein. Da überlegte ich, ob es vielleicht doch machbar wäre, einhundert davon zu erfinden. Allerdings mussten sie zu zehn sinnvollen, lustigen oder spannenden Inhalten passen.
Ein Reimelexikon machte ich mir kurzerhand selber, denn -ßig, -zig und -zehn waren die Hauptschwierigkeit. Aber auch wegen der Kürze der Rechnungen stieß ich immer wieder auf schier unmöglich darzustellenden Inhalt und musste so manche Geschichte deshalb fallen lassen. Wenn es mir aber gelang, an solchen Stellen die Bilder den Geschichteninhalt weitertragen zu lassen, konnte ich die eine oder andre Geschichte vor dem Verwerfen retten.
Beim Illustrieren waren mir meine Kinder Kundri und Tristan, damals noch Schüler, eine große Hilfe, indem sie mir brauchbare Hinweise gaben und manches sogar mit Freude gleich selber hineinzeichneten.
Nach und nach entstanden dann diese zehn Zusammenhänge, die mir als Reime auf die Rechnungen auch gelingen wollten. Ich habe - mit Unterbrechungen - etwa sechs Jahre gebraucht, bis ich endlich alle zehn Geschichten beisammen und auch die dazugehörigen Zeichnungen fertig hatte.
Es war aber noch ein weiter Weg, bis ich mich - damals noch ganz ohne PC-Kenntnisse - genug in Zeichen- und Fotoprogramme eingearbeitet hatte, um die einhundert Buntstiftbilder auf den Bildschirm zu bringen.
Die Geschichten kamen 2006 als CD-ROM auf den Markt.
Im Jahre 2022 ermunterte mich meine Tochter Kundri, wegen ihrer eigenen Erfahrung bei der Veröffentlichung ihres Musik-Übe-Spiels ViolinZirkus, die Geschichten als analoges Kartenspiel erneut zu veröffentlichen. Sie kam auch auf die Idee, die Rückseiten mit Abzählbildchen auszustatten und war eine große Hilfe bei der Nutzung von Indesign, der Erstellung der Druckdaten und dieser Website.
Nun hoffe ich, dass ich mit diesen zehn Geschichten so manchem Kind den Schulalltag erleichtern und gleichzeitig der so verbreiteten Rechenschwächen als auch den Sprach-, Lese- und Rechtschreibschwächen ein wenig begegnen kann, wo der Schulerfolg doch so sehr von den Fächern Mathematik und Deutsch abhängt.
Benita Buchholz-Schäfer